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Petra Griefing
Raumpflege
- Architekturzentren als Schaltstelle in der lokalen Architekturdiskussion
Ein Vortrag über die Praxis der Architekturvermittlung in Belgien
am Beispiel des Leuvener Vereins ‚Stad en Architectuur’.
Treffen
sich zwei Leute: der Architekt und der Bauherr.
Unsichtbar sitzt immer noch ein Dritter mit am Tisch: die Öffentlichkeit,
das öffentliche Interesse, vertreten durch den städtischen/regionalen
Kontext, in den gebaut werden soll. Dieser unsichtbare Dritte – von Architektur
und gebauter Umwelt mehr oder weniger stark betroffen, bewegt, beeinträchtigt
– sind wir alle.
Wie kann gewährleistet werden, dass die Interessen des „unsichtbaren
Dritten“ der weder direkt bezahlt, noch unmittelbar am Planungsprozess
beteiligt ist, gewahrt werden? Könnte die öffentliche Hand –
die Stadt, das Bundesland, der Staat - hier eine entwicklungspolitische
Aufgabe sehen?
Bisher wird dieser Aspekt der Einflussnahme weitgehend in die persönlichen
Hände und das Gewissen des Einzelarchitekten/bzw. Planungsverantwortlichen
gelegt. Die Einflussnahme ist – vielleicht zum Glück - nicht institutionalisiert,
wenn man von den umständlichen und Nichtfachleuten kaum zugänglichen
Bebauungsplanverfahren oder ähnlichem absieht.
Können lokale Architekturzentren einen Beitrag leisten, diese Verantwortung
und Leistung klarer zu definieren und sichtbarer zu machen? Braucht es
dazu öffentliche Orte oder genügt es, wenn einzelne Architekten
private Initiativen ergreifen? Braucht es überhaupt einen Ort oder
genügt ein Phantom wie die „Stiftung Baukultur“?
Am Beispiel des vor 10 Jahren gegründeten Leuvener Vereins „Stad
en Architectuur“ in Belgien wollen wir über diese Thematik diskutieren.
Petra Griefing, die Koordinatorin des Vereins stellt dessen drei unterschiedliche
Aufgabengebiete vor und berichtet über das vielfältige und permanente
Angebot des lokalen Architekturzentrums sowie Hintergründe, Voraussetzungen
und Rahmenbedingungen.
Petra Griefing, geb. 1958. studierte Innenarchitektur an der Gesamthochschule
Wuppertal sowie Architektur an der Hochschule der Künste Berlin und
der Technischen Universität Delft. Sie war Mitarbeiterin bei Prof.
Julius Posener in Berlin, arbeitete 1987 in der Organisation und Koordination
einer Ausstellung der "Internationalen Bauausstellung Berlin"
(IBA).
von 1998 – 2002 arbeitete sie in verschiedenen Architekturbüros in
Rotterdam und Maastricht. Im Architekturzentrum Topos Maastricht und Vitruvianum
Heerlen, Niederlande arbeitete sie als Freier Mitarbeiter in der Organisation
von Veranstaltungen und administrativen Tätigkeiten.
Seit 2003 leitet sie als Geschäftsführerin den Verein Stad en
Architectuur in Leuven.
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